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„Wir hatten schon immer Streuobstwiesen“, berichtet Helmut Büchler. „Früher waren es Heidschnucken, die für die Wiesenpflege genutzt wurden, dann stellten wir auf Milchschafe um.“ Fünfzehn Mutterschafe der auf der Liste der gefährdeten Haustiere stehenden Rasse „Coburger Fuchsschaf“ umfasst die kleine Herde. Die Lämmer werden bis zum Alter von etwa neun Monaten großgezogen. Dann sind sie Nachschub für die Küche. | „Wir hatten schon immer Streuobstwiesen“, berichtet Helmut Büchler. „Früher waren es Heidschnucken, die für die Wiesenpflege genutzt wurden, dann stellten wir auf Milchschafe um.“ Fünfzehn Mutterschafe der auf der Liste der gefährdeten Haustiere stehenden Rasse „Coburger Fuchsschaf“ umfasst die kleine Herde. Die Lämmer werden bis zum Alter von etwa neun Monaten großgezogen. Dann sind sie Nachschub für die Küche. | ||
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Der Lammbraten aus eigener Aufzucht, das Gemüse dazu aus dem eigenen Gemüsegarten, der Apfelwein aus Früchten der Streuobstwiese – „da weiß man, was man hat“, meint Helmut Büchler. Und mit ihm schätzen neben den Nonrodern und den Mitgliedern des seit 30 Jahren hier residierenden Stammtischs immer Gäste von außerhalb dieses Angebot. Sie kommen vor allem an den Wochenenden nach Nonrod, um von hier aus kleine Wanderungen zur Ruine Rodenstein, zum Kaiserturm, zum Spitzestein oder auch hinüber zum Schloss Lichtenberg zu machen. Und auch für die Wandergruppen des Odenwaldklubs sind Nonrod und der „Grüne Baum“ ein beliebter Rastplatz. | Der Lammbraten aus eigener Aufzucht, das Gemüse dazu aus dem eigenen Gemüsegarten, der Apfelwein aus Früchten der Streuobstwiese – „da weiß man, was man hat“, meint Helmut Büchler. Und mit ihm schätzen neben den Nonrodern und den Mitgliedern des seit 30 Jahren hier residierenden Stammtischs immer Gäste von außerhalb dieses Angebot. Sie kommen vor allem an den Wochenenden nach Nonrod, um von hier aus kleine Wanderungen zur Ruine Rodenstein, zum Kaiserturm, zum Spitzestein oder auch hinüber zum Schloss Lichtenberg zu machen. Und auch für die Wandergruppen des Odenwaldklubs sind Nonrod und der „Grüne Baum“ ein beliebter Rastplatz. |
Version vom 9. August 2007, 20:16 Uhr
Auch heute geht man noch zu „Werts“
Zum Grünen Baum: Die traditionsreiche Gaststätte in Nonrod hat sich gewandelt – Seit fünf Generationen in Familienbesitz
Wie kann man in einem Ort mit 129 Einwohnern mit einem Gasthaus eine Familie ernähren, eine große noch dazu? „Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, damit auch Gäste von außerhalb kommen“, sagt Helmut Büchler. Der Land- und Gastwirt betreibt zusammen mit der Familie in Nonrod das Gasthaus „Zum Grünen Baum“, das schon seit der Gründung 1885 in Familienbesitz ist, jetzt in der fünften Generation, wie Büchler stolz anmerkt.
Es sind die Frauen in der Familie, die sich um Gaststube und Küche kümmern. Schon 1885 war es so, als Barbara Berg den „Grünen Baum“ eröffnete. Und heute sind es die vierundachtzigjährige Oma Kätchen Grießer, Mutter Rosel Daum mit ihrem Lebensgefährten Günther Heim sowie Tochter Jutta Büchler mit Ehemann Helmut, die sich um die Gäste sorgen. Auch die jüngste Generation mit Frank und Ann-Katrin greift mit zu, wenn es der Betrieb erfordert oder wenn sich die Mama um Nesthäkchen Miriam kümmern muss.
Schon um die Jahrhundertwende sagten die Nonroder „Mer gäihn zu Werts“, Wer’s familiärer liebte, der ging „zum Bärwelche“. Der „Grüne Baum“ war schnell zum beliebten Treffpunkt geworden. Bis in die fünfziger Jahre gab es diese Gaststätte in hergebrachter Form. Dann wurden die ersten Gästezimmer errichtet und in den folgenden Jahren Gastwirtschaft und Pension erweitert, so dass heute etwa 45 Gäste in der Wirtsstube Platz finden, weitere 25 in einem Nebenzimmer. Im Sommer lädt eine große Terrasse dazu ein, die gesunde Luft des Odenwalddörfchens zu genießen. Siebzehn Gästebetten stehen zur Verfügung.
Belebend auf das gastronomische Gewerbe wirkten sich damals Refa-Schulungen aus, die bis in die Mitte der achtziger Jahre im vor einigen Jahren abgebrannten „Berghof“ abgehalten wurden. Das füllte die Betten. Aber auch touristisch war Nonrod damals gefragt, kamen ganze Familien. „Es gab eine Zeit, so Mitte der Sechziger, da hatte Nonrod mehr Gästebetten als Einwohner“, erinnert sich Helmut Büchler.„Wir haben Gäste, die für ihren 25. Urlaub im Grünen Baum ausgezeichnet wurden.“
Als der touristische Boom nachließ, haben sich „es Werts“ etwas einfallen lassen. Heute sind es vorwiegend Monteure, die die Gästebetten belegen. Und um die Gaststube zu füllen, wurde ein kulinarisches Angebot zusammengestellt, das sich zwar als regionaltypisch bezeichnen lässt, jedoch auch einige Besonderheiten aufweist. So ist der „Grüne Baum“ dafür bekannt, dass es hier eine reiche Auswahl an Wildgerichten gibt. Die Spezialität des Hauses jedoch sind die Lammbraten.
„Wir hatten schon immer Streuobstwiesen“, berichtet Helmut Büchler. „Früher waren es Heidschnucken, die für die Wiesenpflege genutzt wurden, dann stellten wir auf Milchschafe um.“ Fünfzehn Mutterschafe der auf der Liste der gefährdeten Haustiere stehenden Rasse „Coburger Fuchsschaf“ umfasst die kleine Herde. Die Lämmer werden bis zum Alter von etwa neun Monaten großgezogen. Dann sind sie Nachschub für die Küche.
Der Lammbraten aus eigener Aufzucht, das Gemüse dazu aus dem eigenen Gemüsegarten, der Apfelwein aus Früchten der Streuobstwiese – „da weiß man, was man hat“, meint Helmut Büchler. Und mit ihm schätzen neben den Nonrodern und den Mitgliedern des seit 30 Jahren hier residierenden Stammtischs immer Gäste von außerhalb dieses Angebot. Sie kommen vor allem an den Wochenenden nach Nonrod, um von hier aus kleine Wanderungen zur Ruine Rodenstein, zum Kaiserturm, zum Spitzestein oder auch hinüber zum Schloss Lichtenberg zu machen. Und auch für die Wandergruppen des Odenwaldklubs sind Nonrod und der „Grüne Baum“ ein beliebter Rastplatz.
Über Jahre war Helmut Büchler Vorsitzender des Verschönerungsvereins, hat hier einiges für die Verbesserung des Ortsbildes bewirken können. Dieses Amt gab er kürzlich ab, bleibt aber noch Ortsvorsteher. Eigentlich Ehrensache für einen Gastwirt, dessen Gaststube auch einziges Wahllokal des Dorfes ist.
Das Gasthaus „Zum Grünen Baum“ ist täglich ab 9 Uhr geöffnet. Donnerstags ist Ruhetag. Die Küche bietet von 12 bis 14 Uhr und von 18 bis 21 Uhr ihre Dienste an. Weitere Informationen auf der Homepage www.werts-nonrod.de